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Schnupperkurs Deutsche Gebärdensprache |
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Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Gehörlose sich miteinander unterhalten? Oder haben Sie vielleicht auf der Straße Menschen gesehen, deren Hände durch die Luft gewirbelt sind, als würden sie dort Bilder malen und einen Tanz aufführen? Nun, das war dann vermutlich Deutsche Gebärdensprache, kurz DGS.
Mit DGS können Sie wirklich alles erzählen. Sie können berichten, was Sie den Tag über erlebt haben, Kochrezepte austauschen oder über das letzte Fußballspiel plaudern. Es gibt wunderbare Gedichte in Gebärdensprache, Computer- und Internetkurse, und auch so komplizierte Themen wie Quantenmechanik und Molekularbiologie lassen sich in Gebärden ausdrücken.
Wissen Sie was? Am besten schauen Sie es sich selbst einmal an. Wir laden Sie ein zu einem kleinen Schnupperkurs hier im Internet. Probieren Sie es einfach aus.
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Sich vorstellen |
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"Wie heißen Sie?" und "Mein Name ist..." sind in fast allen Sprachkursen die ersten Sätze, die man lernt. Und nur selten werden die Sätze Wort für Wort übersetzt. "Was heißt du?" fragen die Dänen und "Wie Sie heißen?" möchten Russen wissen. Die Franzosen antworten mit "Ich mich rufe..." Und die deutschen Gehörlosen?
"Dein Name was?" fragt man in Gebärdensprache. Also nicht "Du", sondern die besitzanzeigende Form "Dein". Dazu zeigt die Handfläche der ausgestreckten Hand zum Gesprächspartner und wird ein Stück in seine Richtung bewegt. Mit dem Mund formen Sie das Wort "Dein". Wie im Englischen unterscheidet man in der Gebärdensprache nicht zwischen "Du" und "Sie". Falls Sie aber Briefe, Faxe oder E-Mails mit Gehörlosen austauschen, schreiben Sie diese in Deutsch - dann sollten Sie das höflichere "Sie" wählen.
Bei der Gebärde für "Name" haben Sie die Wahl zwischen zwei verschiedenen Varianten. In der DGS gibt es nämlich wie im Deutschen unterschiedliche Dialekte. Einsteiger in die Gebärdensprache stöhnen oft darüber, doch keine Angst: Es ist halb so schlimm. Erstens schnappen Sie die einzelnen Versionen mit der Zeit nebenbei auf. Und zweitens gibt es nur für einzelne Gebärden verschiedene Dialekte. Vor allem die Wochentage, Monatsnamen und Farben werden regional unterschiedlich gebärdet. Das meiste ist jedoch überall gleich - egal, wo sie in Deutschland hinkommen.
Für "Name" können Sie also eine Faust mit abgespreiztem Daumen machen und damit vor der Stirn entlangziehen. Oder Sie streifen mit Mittel- und Zeigefinger zweimal an der Wange von oben nach unten. Das Mundbild sollte in beiden Fällen "Name" sein.
Das Fragewort "Was?" wird mit offenen Händen mit abgespreizten Fingern gebärdet. Die Handflächen zeigen nach oben. Beide Hände schwingen Sie ein bisschen seitlich hin und her. Der Mund bildet "Was" und die Mimik? Richtig: Sie ziehen die Augenbrauen hoch und öffnen die Augen weit, es ist ja eine Frage.
Wenn Sie jemandem nach dem Namen fragen, sollten Sie damit rechnen, auch selber antworten zu müssen. "Mein Name..." wäre passend. "Mein" ist so ähnlich wie "Dein", allerdings zeigt die Handfläche diesmal auf Sie selbst, und Sie ziehen die Hand bis auf Ihre Brust an sich heran. Das Mundbild ist "Mein". Für "Name" wählen Sie sich eine der beiden Varianten aus, die oben beschrieben wurden. An die Stelle der drei Punkte kommt nun Ihr Name. Den müssen Sie im Fingeralphabet buchstabieren.
Machen Sie es ruhig langsam. Und üben Sie das! Ihren Namen werden Sie immer wieder "fingern" müssen.
Den Namen jedes Mal zu buchstabieren, ist umständlich und hemmt Gespräche. Deshalb werden Ihnen Gehörlose früher oder später eine Namensgebärde geben, oder Sie suchen sich selber eine aus. Die Namensgebärde sollte irgendetwas Typisches für Sie zeigen. Häufig anzutreffen sind Andeutungen körperlicher Merkmale, Frisuren oder Hobbys. Diskriminierende oder verletzende Namensgebärden sind gemein und sollten nicht benutzt werden.
Trifft man jemanden zum ersten Mal und stellt sich vor, macht man das zuerst wie oben beschrieben mit dem Fingeralphabet, damit der Gegenüber den Namen kennt. Dann folgt: "Meine Namensgebärde...". Für diesen Satz fehlt Ihnen noch die Gebärde für "Gebärde" oder "gebärden". Öffnen Sie die Hände, und spreizen Sie die Finger ab. Die Hände sind vor dem Körper, die Handflächen zeigen zueinander. Die rechte Hand ist ein wenig nach hinten versetzt, die linke nach vorne. Nun beschreiben beide Hände einen Vorwärtskreis, ähnlich wie die Füße beim Fahrrad fahren. Das Mundbild lautet "Gebärden".
Während Sie anschließend Ihre Namensgebärde ausführen, bilden Sie mit dem Mund Ihren Namen! Formen Sie nicht das Wort, das Sie gerade gebärden! Claudias Namensgebärde bedeutet zum Beispiel "klein". Ihr Mundbild ist aber: "Meine Namensgebärde Claudia."
Olafs Namensgebärde bedeutet "Querflöte". Er formt die Worte: "Meine Namensgebärde Olaf."
Wenn Sie mit Gehörlosen zusammenkommen, wird man Sie mit großer Wahrscheinlichkeit sehr früh im Gespräch nach Ihrem Hörstatus fragen. Je nach Ihren Gebärdenkünsten lautet die Frage dann: "Du hörend du?", "Du ertaubt du?", "Du schwerhörig du?" oder "Du gehörlos du?" (immer mit der fragenden Mimik).
Diese Einordnung ist für viele Gehörlose wichtig, denn daraus können sie ersehen, wie groß Ihr gemeinsamer Hintergrund ist. Davon hängt ab, über welche Themen man sich weiter unterhält. Gehörlose unter sich fragen einander häufig, auf welche Schule sie gegangen sind, und suchen nach gemeinsamen Bekannten. Von Hörenden möchten sie oft wissen, warum man Gebärdensprache lernt und wer der Lehrer ist (in der Hoffnung, den vielleicht zu kennen).
Das "Du" in der Frage kennen Sie schon: Der Zeigefinger deutet auf den Gesprächspartner. Entsprechend zeigen Sie für "Ich" in der Antwort auf sich selbst. Alle Angaben zum Hörstatus gebärdet man neben dem Ohr. Für "hörend" zieht man den Zeigefinger vom Ohr weg. "Ertaubt" wird gebärdet, indem die Hand mit Daumen und gestreckten Fingern zuschnappt. Bei "schwerhörig" schließt und öffnet sich die Faust zweimal. "Gehörlos" beginnt mit dem Zeigefinger am Ohr, und in einem Bogen wandert er auf die Lippen.
Achtung: Diese Gebärde erinnert an das Wort "taubstumm". Diesen Begriff empfinden Gehörlose als beleidigend und diskriminierend. Sie sollten ihn nicht benutzen, sondern das Mundbild "gehörlos" formen.
Spielen wir ein bisschen "Fragen und Antworten":
Bestimmt haben Sie es gemerkt: Am Ende der Frage wird noch einmal "du" gebärdet, aber das Mundbild formt noch den zweiten Teil des Adverbs (z.B. "gehör-los"). Das sind langsam schon die Feinheiten der DGS-Grammatik. Jetzt sind Sie aber dran:
Zum Abschluss dieser Lektion noch ein kleiner Dialog ohne wortreiche Erklärungen.
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Grundelemente von Gebärden |
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Wenn Sprachwissenschaftler entscheiden wollen, ob ein System zur Kommunikation eine richtige Sprache ist, prüfen sie es unter anderem auf einen hierarchischen Aufbau. Setzen sich also die einzelnen Strukturen wie Sätze und Wörter aus kleinen Einheiten zusammen, die immer wieder neu kombiniert werden können?
Die Gebärdensprache hat diesen - wie auch alle anderen - Test bestanden. Was man erzählen möchte, das wird in Sätze gekleidet, die aus einer Abfolge von Gebärden bestehen. Und für die Gebärden gibt es bestimmte Regeln, welche Handformen erlaubt sind, welche Handstellungen, Bewegungen und Ausführungsorte. Schauen wir uns das mal an einigen Beispielen an.
Als Handform wählen wir die flache Hand mit ausgestreckten, zusammenliegenden Fingern. Mit ihr kann man zeigen, wie breit etwas ist, "Danke", "Vater" oder "Mutter" gebärden. Die Form ist stets die gleiche, nur die Handstellung und die Bewegungen ändern sich.
Mit der Flachhand lässt sich auch die Gewichtseinheit "Gramm" gebärden. Ist die Hand dagegen zur Faust geballt, heißt das "Kilogramm" oder "schwer". Alleine die Änderung der Form bringt die eine neue Bedeutung mit sich.
In der Deutschen Gebärdensprache sind nur bestimmte Handformen erlaubt. So dürfen beispielsweise Daumen und Zeigefinger sich zu einem Ring schließen, während die anderen Finger gestreckt sind - wie beim Buchstaben "F" im Fingeralphabet. Eine Handform mit einem Ring aus Daumen und Mittelfinger gibt es dagegen in der DGS nicht. In den Gebärdensprachen anderer Länder kann sie jedoch erlaubt sein. Es ist ähnlich wie bei gesprochenen Sprachen, in denen manche Laute auf einzelne Sprachen beschränkt sind (z.B. das kurze "i", das in slawischen Sprachen vorkommt und für das es im Deutschen kein Gegenstück gibt) oder in manchen Gruppen fehlen (z.B. das "r" in einigen asiatischen Sprachen oder "sch" und "ch" im Dänischen).
Zurück zu den Gebärden. Ob Sie in einem Satz von "Pfennigen" oder "Cent" berichten oder "traurig" sind, hängt davon ab, wie die Handstellung ist. Beide Male ziehen Sie den gestreckten Zeigefinger neben der Nase nach unten, bloß zeigt der Handrücken in einem Fall zu Ihnen hin, im anderen von Ihnen weg.
Welche Bewegung Sie ausführen, kann auch entscheidend für die Bedeutung einer Gebärde sein. Das wird bei einer Form der Verneinung besonders deutlich. Möchten Sie eine Aussage mit "stimmt" bestätigen, strecken Sie den Zeige- und Mittelfinger aus und führen eine Kippbewegung im Handgelenk durch. Gleichzeitig nicken Sie mit dem Kopf. Das gegenteilige "stimmt nicht" entsteht, indem Sie mit den Fingern eine kleine Schleife in der Luft ziehen und den Kopf seitwärts schütteln.
Ebenso unterscheiden sich "möglich" und "nicht möglich" (mit der Faust), "muss" und "muss nicht" (gestreckter Zeigefinger, D-Hand) und viele andere.
Der letzte Grundbaustein für eine Gebärde ist der Ausführungsort. So unterscheiden sich "Sohn" und "Dorf" vor allem dadurch, wo sie gebärdet werden: Den "Sohn" führt man relativ dicht vor dem Körper aus, das "Dorf" weiter entfernt vom Rumpf.
Wenn Sie diese vier Elemente einer Gebärde - Handform, -stellung, die Bewegung und den Ausführungsort - kennen, dann wissen Sie genau, wie die Gebärde auszuführen ist. Und weil es für jedes Element nur eine begrenzte Anzahl von erlaubten Varianten gibt, können Sie nach einiger Zeit neue Gebärden schneller erkennen und sich einfacher merken. So nach der Art: "Die Handform ist wie bei 'stimmt', die Bewegung und der Ausführungsort aber wie bei 'fragen'". Und schon haben Sie die Gebärde für "antworten" gelernt.
Jetzt kommen wir zum Satzbau. Der auffälligste Unterschied für Hörende ist sicherlich die Stellung des Verbs: In der Gebärdensprache steht es am Ende. Der deutsche Satz "Ich kaufe ein Buch" wird gebärdet als "Ich Buch kaufe". Das ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn Sie wirklich gebärden lernen möchten, sollten Sie darauf achten. Nach einer Weile läuft es dann automatisch.
Dieser unterschiedliche Satzbau ist wesentlich dafür verantwortlich, dass es so gut wie unmöglich ist, gleichzeitig in DGS zu gebärden und in Deutsch zu sprechen. Die Grammatik einer der beiden Sprachen bleibt dann zwangsläufig auf der Strecke.
Falls der Satz eine Frage mit einem Fragewort ist, kommt dieses oft noch nach dem Verb. Mit den bis jetzt gelernten Gebärden können Sie zum Beispiel fragen: "Du kaufst was?"
Auch die Reihenfolge am Satzanfang richtet sich nach Regeln. Ganz vorne stehen Zeitangaben wie "morgen" und "gestern" oder allgemeinere Angaben wie "später/Zukunft" und "früher/Vergangenheit". Der Umgang mit Zeiten ist in der DGS leichter als im Deutschen. Es gibt nur die drei Zeitformen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Spielt eine Erzählung nicht jetzt, gibt der Gebärdende zu Beginn die Zeit an, und die gilt dann, bis er etwas anderes ankündigt. Ansonsten ändert sich nichts, Schwierigkeiten wie "kommen, kam, gekommen" oder "go, went, gone" oder bleiben uns zum Glück erspart.
Gibt es im Satz eine Ortsangabe, folgt sie der Zeitangabe (wenn es eine gibt) und steht vor dem Subjekt. Manchmal wird mit "dort" noch einmal auf den Ort verwiesen.
Nach so viel Theorie gönnen wir Ihnen im folgenden Kapitel mal ein bisschen Praxis mit kleinen Dialogen.
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Hin und her |
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Jetzt folgt wieder ein bisschen Theorie. Eine ganz tolle Sache, die es nur in Gebärdensprachen gibt und sonst nirgends. Ein Kniff, mit dem sich Hörende anfangs mitunter schwer tun. Aber wenn Sie ihn gelernt haben, können Sie manchen Satz mit einer einzigen Bewegung ausdrücken. Neugierig? Dann lassen Sie uns nun zusammen den Gebärdenraum erobern.
Nehmen wir einmal an, wir stehen einander gegenüber, und ich möchte Sie fragen: "Kommst du mich morgen besuchen?" Wie wir es gelernt haben, gebärde ich zuerst die Zeitangabe, also "morgen" und danach den ganzen restlichen Satz in einem Rutsch: "Du besuchst mich?" Dabei kommt es genau darauf an, wie ich die Gebärde für "besuchen" ausführe.
Die Formen der Hände sind stets gleich: offen mit aneinanderliegenden Fingern. Der Ausführungsort und die Bewegungsrichtung hängen aber davon ab, wer wen besucht. Es geht in dem Beispiel um Sie und mich, deshalb stellt meine linke Hand sich quer zwischen uns auf, wie ein Zaun, den Sie für einen Besuch überqueren müssen. Die rechte Hand startet bei Ihnen (dem Besucher) und bewegt sich in einem Bogen zu mir (dem Besuchten). Der Mund formt dabei nur das Wort "besuchen" oder "besuch", (fast) die Gebärde alleine macht klar, dass Sie zu mir kommen, und die Mimik bildet daraus eine Frage.
"Besuchen" ist eine so genannte Richtungsgebärde. Die Aktion geht von einem Ort oder einer Person aus und hat ihr Ziel an einem anderen Ort oder bei einer anderen Person. Wenn ich mich mit zwei weiteren Leuten unterhalte, die links und rechts von mir stehen, kann ich mit einer einzigen Bewegung gebärden: "Die eine Person besucht die andere."
Andere Beispiele für Richtungsgebärden sind: fragen, antworten, Bescheid sagen, schicken, faxen... "Ich frage dich." "Antworte mir!" "Ich sage ihm Bescheid." "Du schickst ihm den Brief." "Ich faxe dir." - Immer sind die betroffenen Personen daran zu erkennen, wo die Gebärde anfängt und aufhört. Personalpronomen (ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie, ...) sind dadurch weitgehend überflüssig.
In dem Beispiel "Er besucht sie" von oben habe ich die Gebärde von einer Seite zur anderen ausgeführt. Weder links noch rechts stand jemand. Woher sollen Sie wissen, von wem ich da erzähle? Des Rätsels Lösung ist der Gebärdenraum. Damit bezeichnet man jenen Bereich um den Gebärdenden herum, in dem er seine Bewegungen ausführt. Im Verlaufe der Erzählung kann er Personen oder Gegenständen einen Ort im Gebärdenraum zuteilen. Wenn ich beispielsweise über einen Mann und eine Frau berichten möchte, gebärde ich "Mann" und weise ihm seinen Platz zu, indem ich kurz eine Faust mit nach oben gestrecktem Zeigefinger an den gewünschten Ort im Gebärdenraum stelle. Anschließend gebärde ich "Frau" und platziere auch sie.
Als Zuschauer müssen Sie sich diese Zuordnungen merken, denn von jetzt an gebärde ich nicht mehr "Mann" und "Frau", sondern lasse die Richtungsgebärden beim einen beginnen und beim anderen enden.
Besonders häufig benutzt man diese stellvertretenden Positionen im Gebärdenraum bei der Wiedergabe von Dialogen zwischen zwei Personen. Wenn ich erzählen möchte, worüber der Mann und die Frau sich unterhalten haben, weise ich ihnen zuerst Orte im Gebärdenraum zu.
Dann schlüpfe ich in die Rolle der zuerst gebärdenden Person, z.B. des Mannes. Dazu drehe ich meinen Schultergürtel leicht und schaue etwas in Richtung der angebärdeten zweiten Person, also der Frau. Das, was der Mann erzählt hat, gebärde ich nun in der Ich-Form, als sei ich dieser Mann. Hat der Mann die Frau etwa gefragt: "Bist du gehörlos?", stelle ich die Frage an den (leeren) Platz der Frau im Gebärdenraum.
Für die Anwtort schlüpfe ich in die Rolle der Frau. Ich drehe mich ein bisschen in der Schulter und antworte an ihrer Stelle: "Ich bin hörend."
Wieder wechselt die gebärdende Person, wieder drehe ich mich. "Du gebärdest gut", lobt der Mann.
"Danke", antwortet die Frau.
Habe ich meinen Dialog zu Ende erzählt, drehe ich mich wieder zurück in meine Ausgangsposition.
Das soll als erste Expedition in den Gebärdenraum genügen. Wahre Könner erschaffen mit seiner Hilfe räumliche Landschaften und Gesellschaften, und führen ihre Zuschauer von einer Person zur nächsten und von einem Ort zum anderen. Man kann sich darin aber auch verlaufen und fragt sich immer wieder selbst, für wen diese Position nochmal steht. Das ist dann ähnlich verwirrend wie gesprochene Sätze von der Art: "Dann hat er ihm das gegeben, obwohl sie dem nichts davon gesagt hatte."
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Ein kurzer Blick zurück |
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Zu einem Sprachkurs gehört auch, dass man ein wenig über die Geschichte der Sprache und ihrer Menschen erfährt. Das ist in unserem Fall nicht ganz so einfach, denn für gewöhnlich interessierten sich Geschichtsschreiber nicht sonderlich für das einfache Volk, geschweige denn für so seltsame Wesen wie Gehörlose. Die üblichen Quellen verraten also wenig oder enthalten dummes Zeug. So war zum Beispiel Platon der Ansicht, ein Mensch, der nicht sprechen kann, könne auch nicht denken. Vermutlich änderte sich das ganze Mittelalter hindurch nichts an dieser Einstellung zu Gehörlosen. Wer nicht hören konnte, gehörte damit zur untersten sozialen Schicht oder war gar völlig rechtlos.
Weil Gehörlosigkeit mitunter auch reiche oder adlige Familien betrifft, Gehörlose aber nicht erbberechtigt waren, herrschte in den oberen Gesellschaftsschichten ein gewisser Druck, das Problem zu "lösen" - Gehörlosen also das Sprechen beizubringen als Zeichen, dass sie denkende Menschen und mögliche Erben waren. Außerdem waren Vertreter der Kirche um das Seelenheil der Gehörlosen besorgt und suchten ihrerseits nach Wegen, ihren Glauben auch ohne gesprochene Worte zu verbreiten. Aus dem Spanien des 16. Jahrhunderts stammen erste Berichte über Lehrer und Unterricht für Gehörlose. Der Mönch Pedro Ponce de León hatte einige Schüler, und etwas mehr als 100 Jahre später trat mit Etienne de Fay der erste Gehörlose selbst als Mönch, Lehrer und Architekt auf.
Als "der alte taubstumme Mann" erlangte de Fay in seiner Heimatstadt Amiens in Frankreich eine beachtliche Berühmtheit. 1669 geboren, hatte er das große Glück, in der Abtei von Amiens eine gute Ausbildung zu erhalten und fest in ein soziales Netz eingebunden zu sein. Seine vielseitigen Fähigkeiten konnte de Fay zum Beispiel unter Beweis stellen, als er den Auftrag erhielt, die Pläne für den Wiederaufbau der Abtei von Saint-Jean d'Amiens zu entwerfen. Nach dem zweiten Weltkrieg hat die Gemeinde das Bauwerk nach diesen Plänen neu errichtet, sodass es auch heute noch zu bewundern ist.
De Fay nutzte sein Glück und seine Begabung jedoch nicht für sich alleine, sondern gab das Geschenk weiter, indem er gehörlose Schüler in Gebärdensprache und in geschriebener Form unterrichtete.
Etwa zur gleichen Zeit brachte der Hörende Pereire gehörlosen Kindern das Sprechen bei. Der Streit um die richtige Methode, wie Gehörlose zu unterrichten seien - ob in Lautsprache oder Gebärdensprache - nahm seinen Anfang.
Als wesentlicher Meilenstein gilt die Gründung der ersten Gehörlosenschule der Welt im Jahre 1760 in Paris durch den hörenden Abbé Charles Michel de l'Epée. Entgegen der Meinung vieler Leute hat de l'Epée die Gebärdensprache nicht erfunden - dieser Ruhm gebührt den Gehörlosen selbst, die miteinander gebärden, sobald zwei von ihnen zusammentreffen. Der Abbé hatte die Gebärden von den Gehörlosen gelernt und in seiner Schule eingesetzt. Aber er wollte sie mit der Struktur des gesprochenen Französisch versehen. Heraus kamen die so genannten "methodischen Gebärden", die einen Kompromiss zwischen den beiden Sprachwelten darstellten.
Der bedeutendste Gegenspieler de l'Epées war der Deutsche Samuel Heinicke, der ab 1778 die erste deutsche Gehörlosenschule in Leipzig leitete. Heinicke benutzte zwar noch Gebärden als Hilfsmittel, forderte jedoch, dass Gehörlose in Lautsprache zu unterrichten seien. Beide Methoden existierten lange Zeit nebeneinander sowie in verschiedenen Mischformen.
Da Gehörlosigkeit relativ selten ist, gab es nur wenige Schulen, und die Kinder kamen von weit her. Sie lebten in einem Internat und fühlten sich schnell untereinander mehr verbunden als mit den Hörenden ihrer Heimatorte. Es entwickelte sich die Gehörlosengemeinschaft, deren Mitglieder Erfahrungen, Probleme, Hoffnungen und Wünsche haben, die ihre hörenden Mitmenschen nicht teilen. 1838 entstand in Paris schließlich der erste Gehörlosenverein der Welt.
Für die Gehörlosen brachen ihre "goldenen Zeiten" an. In Frankreich taten sich drei gehörlose Lehrer hervor: Jean Massieu, Laurent Clerc und Ferdinand Berthier. Clerc ging in die USA und gründete 1817 zusammen mit dem Hörenden Thomas Hopkins Gallaudet die erste amerikanische Gehörlosenschule. Nicht ganz 50 Jahre später entstand das Gallaudet-College in Washington D.C. unter der Leitung von Edward Miner Gallaudet - heute ist es als Gallaudet University weltweit die einzige Universität speziell für Gehörlose.
Während Gehörlose in den USA über die Gebärdensprache immer mehr Bildung erlangen konnten, entwickelte sich Europa stärker in Richtung oraler Erziehung, also mit strenger Ausrichtung auf die Lautsprache. Die Entscheidung fiel 1880 auf dem zweiten Mailänder Kongress, zu dem fast ausnahmslos hörende Pädagogen mit Hang zur oralen Methode geladen waren. Sie beschlossen, den oralen Unterricht als das einzig richtige Verfahren an allen Gehörlosenschulen einzuführen. In der Folge wurden gehörlose Lehrer von den Schulen verdrängt und die Gebärdensprache verboten. Schüler, die trotzdem gebärdeten - und sei es nur in der Pause auf dem Schulhof - wurden streng bestraft.
Unter dem Nazi-Regime galten Gehörlose als "lebensunwert" und wurden nach Beendigung der Schule oft als "Erbkranke" zwangssterilisiert. Viele wurden auch als "Schwachsinnige" im Rahmen des "Euthanasie-Programms" umgebracht.
Nach dem Krieg herrschte in den deutschen Gehörlosenschulen weiter die orale Methode vor. Es kam den Lehrern oft gar nicht darauf an, Wissen zu vermitteln, ihre Schüler sollten nur sprechen können. Doch häufig verstanden die Kinder nicht, was sie da eigentlich sagten. Darum ist bei älteren Gehörlosen das Bildungsniveau selbst heute leider ausgesprochen niedrig. Nach der Schule stand ihnen nur ein schmales Spektrum von Berufen offen. Lange, lange beschränkte sich das eigentliche Leben der Gehörlosen auf ihre Vereine.
Erst in den 70er Jahren gab es Bewegung. Bildungshungrige Gehörlose organisierten Treffen, an denen vereinzelt auch Gehörlosen-Pädagogen teilnahmen, die damals noch "Taubstummenlehrer" hießen; ein Gebärdenlexikon kam auf den Markt; die ersten Kurse in Gebärdensprache wurden entwickelt; mutige Gehörlose klagten ihre Zulassungen zu Universitäten und Prüfungen ein; neue Zeitschriften für Gehörlose entstanden und und und.
Die Entwicklung dauert immer noch an, und das erste große Ziel, die politische Anerkennung der Deutschen Gebärdensprache, ist seit dem 1. Mai 2002 erreicht. Aber eine Menge kleinerer und größerer müssen noch erkämpft werden. Immerhin hält die Gebärdensprache wieder an vielen Schulen Einzug, und Gehörlose bekommen eine Ausbildung, die im wesentlichen gleichwertig zu den Regelschulen ist. Viele beginnen anschließend ein Studium und erringen danach Stellen, die ihnen früher nicht zugänglich gewesen wären. Dank der vielen Volkshochschulkurse in Deutscher Gebärdensprache gibt es immer mehr Hörende, die auch gebärden können und so weitere Brücken zwischen den beiden "Welten" bilden. Der Bedarf machte es nötig, für Dozenten und Dolmetscher der Gebärdensprache standardisierte Ausbildungen zu schaffen. Dank der wachsenden Zahl von aktiv forschenden Linguisten an deutschen Universitäten wird die Grammatik der Sprache immer besser erfasst, und neue Konzepte für den Unterricht entstehen. Und schließlich hat das Internet den Gehörlosen Wege der Kommunikation gegeben, von denen sie vor kurzem nicht zu träumen gewagt hätten: Per E-Mail, Chat und Videokonferenz können sie sich endlich frei mit anderen Gehörlosen auf der ganzen Welt austauschen und neue Kontakte knüpfen.
Geschichte ist nie zu Ende und wird gemacht, statt einfach zu geschehen. Es bleibt spannend, was die Gehörlosen mit ihrer weiteren Geschichte machen werden.
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Eine vollwertige Sprache |
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Wissenschaftler haben schon lange keine Zweifel mehr: Die Gebärdensprachen sind vollwertige Sprachen, genau wie beispielsweise Deutsch, Englisch oder Russisch. Sie erfüllen alle Kriterien - nur werden ihre Elemente eben mit Händen, Mimik und Körper ausgedrückt und nicht mit Mund, Kehlkopf und Nasenrachenraum.
Lange Zeit dachte man, dass dieser Unterschied in der Modalität - die visuelle Natur der Gebärdensprachen bzw. akustische Übertragung bei Lautsprachen - sich auch im Gehirn des Menschen widerspiegeln würde. Bei Unterhaltungen in Gebärdensprache erwartete man also Hirnaktivitäten in den Zentren für Motorik (die Bewegung der Hände) und visuelle Wahrnehmung. Doch erstaunlicherweise lieferte die Forschung ganz andere Ergebnisse. In einem Artikel (*), den Olaf für die Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft" aus dem Amerikanischen ins Deutsche bzw. aus der American Sign Language in die Deutsche Gebärdensprache übertragen und für dessen Fotos Claudia Modell gestanden hat, erläutern die Kognitionswissenschaftler Gregory Hickok, Ursula Bellugi und Edward S. Klima die Resultate ihrer jahrelangen Studien.
Die drei Forscher und ihre Arbeitsgruppen untersuchten Patienten, deren Sprachfähigkeiten durch Hirnschädigungen gestört waren. Bei Hörenden hatte man zuvor auf diese Weise zwei Areale identifiziert, die wesentlich am Sprechen (Broca-Areal) oder Hören (Wernicke-Zentrum) beteiligt sind. Zu ihrer Überraschung stellten Hickok, Bellugi und Klima fest, dass bei Gehörlosen mit Kommunikationsproblemen genau dieselben Hirnbereiche defekt waren wie bei Hörenden - obwohl die Gebärden eine visuelle Verständigungsform sind.
Waren dagegen die Zentren für visuell-räumliche Fähigkeiten geschädigt, hatte das keine Auswirkungen auf die Gebärdensprache der gehörlosen Patienten. Zwar konnten sie keine erkennbaren Zeichnungen mehr anfertigen oder fertige Bilder richtig erkennen, aber sie kommunizierten weiterhin sehr effektiv in Gebärden. Diese und weitere Untersuchungen führen die Wissenschaftler zu dem Schluss: "In jedem Fall machen die Studien an Patienten mit Hirnläsionen deutlich, dass die Unterschiede zwischen gesprochener und Gebärdensprache allenfalls gering sind - falls sie überhaupt existieren.
Das gleiche sagen auch andere Forscher, die mit modernen Verfahren sichtbar machen können, welche Hirnzentren in gesunden Menschen bei bestimmten Aufgaben aktiv sind. Offensichtlich ist es dem Gehirn egal, auf welche Weise die Information übertragen wird: Sprache ist einfach Sprache, ob sie nun gebärdet oder gesprochen wird.
Gehörlosenkultur |
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"Gehörlosenkultur - Was soll denn das sein?", fragen viele Leute, und manche behaupten rundweg, es gäbe so etwas wie Gehörlosenkultur gar nicht. Wozu dann dieser Abschnitt?
Nun, weil es Gehörlosenkultur eben doch gibt. Der dtv-Brockhaus definiert "Kultur" als "Gesamtheit der typischen Lebensformen größerer Gruppen..." und für das "Deutsche Universalwörterbuch" ist Kultur "Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung". Fragen wir uns also selbst: Sind Gehörlose eine "größere Gruppe"? - Mit rund 80.000 Gehörlosen alleine in Deutschland sind sie das. Ist die Gebärdensprache Teil einer "typischen Lebensform"? - Für die gebärdenden Gehörlosen (also den größten Teil aller Gehörlosen) ist sie es sicherlich. Handelt es sich bei der Kommunikation in Gebärdensprache um eine "geistige Leistung"? - Schon dieser kleine Schnupperkurs hat das ausreichend bewiesen.
Kurz: Gehörlose haben ihre eigene Kultur. So wie Deutsche, Franzosen, und Rumänen. Sie hat ihre ganz speziellen Besonderheiten, zum Beispiel die visuelle Kommunikation (in dieser Hinsicht haben Gehörlose mehr mit Gehörlosen aus Indien, Nigeria oder Australien gemeinsam als mit ihren hörenden Landsleuten). In anderen Bereichen überlappt sie mit der Kultur der Hörenden oder verschmilzt mit ihr. Kultur ist eben nichts abgeschlossenes, sondern ein offenes System, das im ständigen Wechsel und Austausch mit der Umgebung steht.
Eine wesentliche Säule der Gehörlosenkultur ist die Gebärdensprache. Oft denken Gehörlose in ihr, am liebsten kommunizieren sie in Gebärden, und vielfach träumen sie darin. Fehlt eine Gebärde, um eine Sache zu bezeichnen oder etwas auszudrücken, erfindet sie ein Gehörloser aus seinem Sprachgefühl heraus, und die Gemeinschaft übernimmt das neue Element. Schon so mancher Gehörloser hat sich auf diese Weise ein wenig "unsterblich" gemacht.
Verschiedene Theatergruppen, die nur mit gehörlosen oder gemischt mit hörenden Schauspielern besetzt sind, führen ihre Stücke an festen Orten oder auf Tourneen deutschlandweit auf. Die Repertoire umfassen Inszenierungen klassischer oder moderner Werke hörender wie gehörloser Autoren. Letztere beschreiben oft Aspekte des Lebens als Gehörloser. So hat zum Beispiel das Deutsche Gehörlosen-Theater einst das Tabuthema der Sterilisierung Gehörloser im "Dritten Reich" auf die Bühne gebracht. Und das Ensemble des Visuellen Theaters nimmt gerne mal die Schrullen Gehörloser humorvoll aufs Korn. Ob nun ernst oder lustig: Gespielt wird jedenfalls in Gebärdensprache, mitunter sprechen Dolmetscher den Text für hörende Gäste mit.
Künstlerisch veranlagte Naturen experimentieren und "spielen" mit der Gebärdensprache. Sie schaffen Gedichte, in denen sie sich von der Grammatik lösen, die Strukturen neu ordnen, Einzelteile betonen oder Stimmungen weitergeben. Ein Stück besteht beispielsweise vollständig aus Gebärden, die ausschließlich mit der "D-Hand" (eine Faust mit ausgestrecktem Zeigefinger) ausgeführt werden. In anderen Gedichten kommen kaum "echte" Gebärden vor, und trotzdem ist dem geübten Betrachter klar, was die Bewegungen erzählen. Im Unterschied zur Pantomime oder zum Ausdruckstanz bleibt der Künstler dabei auf der Stelle stehen und benutzt nur die obere Hälfte seines Körpers. Manche Stücke bedeuten vielleicht gar nichts, sie tragen nur eine besondere Stimmung. Die Gebärdensprachpoesie durchläuft gegenwärtig eine rasante Entwicklung. Immer mehr Gehörlose versuchen sich darin und bringen neue, wunderbare Ideen ein, die zum großen Teil unmöglich in Lautsprachen zu übertragen sind. Aber selbst wenn man als Hörender wenig oder überhaupt nichts versteht, kann man sich von der Schönheit und Dynamik der Gebärdensprachpoesie verzaubern lassen und sie einfach genießen.
Auch im Bereich der bildenden Kunst sind immer wieder Elemente der Gebärdensprache anzutreffen: Linien folgen den Bewegungen erzählender Hände, oder Körper bilden Buchstaben des Fingeralphabets. Ein häufiges Thema ist der Kampf Gehörloser um die Anerkennung ihrer Sprache. Gesellschaftliche Realität, Politik und Kunst sind hier eng miteinander verwoben. Doch ebenso sind traditionelle Themen wie Stilleben, Landschaft oder Akt bei gehörlosen Künstlern beliebt.
Kulturen zeichnen sich schließlich durch verschiedene Alltagsrituale aus - man denke nur daran, dass Europäer sich zur Begrüßung die Hände schütteln, während im asiatischen Raum die Verbeugung weit verbreitet ist. Auch die Gehörlosenkultur hat ihre vielen kleinen Spezialitäten. Dazu gehört eine große Gastfreundschaft, auch Menschen gegenüber, die man zum ersten Mal sieht, die aber ein Bekannter mitgebracht hat. In Gesprächen unterhält man sich oft über Dinge, die Hörende nur ungern preisgeben, weil sie uns zu persönlich erscheinen. Und weil man sich so selten trifft, aber viel zu berichten hat, gehen Verabschiedungen manchmal über viele Etappen, die jeweils nur einen Schritt dichter an die Haustür führen und von immer neu auflodernden Unterhaltungen unterbrochen werden. Später werden Ihnen sicher noch viele weitere Dinge auffallen, wenn Sie selbst Gehörlose treffen.
Wo geht es weiter? |
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Nun sind wir leider am Ende unseres kleinen Schnupperkurses angekommen. Wir hoffen, es hat Ihnen Spaß gemacht und die Neugier auf mehr geweckt. Denn natürlich konnten wir nur eine Auswahl der vielen Aspekte der Deutschen Gebärdensprache vorstellen, und selbst die konnten wir immer nur oberflächlich anreißen. Da gibt es ja noch sooo viel mehr.
Wenn Sie Lust bekommen haben, dann ziehen Sie doch auf eigene Faust los in die wunderschöne "Welt" der Gebärden. Auf den Seiten Mehr, mehr, mehr... finden Sie Tipps zu Büchern, Videos und CD-ROMs.
Um die Gebärdensprache richtig zu lernen, sollten Sie aber unbedingt Kurse an Ihrer Volkshochschule oder einem der privaten Institute für Gebärdensprache besuchen. Wie lange es dauert, bis Sie sich dann in Gebärden unterhalten können? Das hängt davon ab, wie viel Talent Sie haben und wie fleißig Sie üben. Es ist in etwa so wie bei anderen Fremdsprachen auch. Mit zwei bis vier Jahren sollten Sie schon rechnen.
Auf alle Fälle hilft es Ihnen, Kontakt zu Gehörlosen zu suchen. Die Adresse eines Gehörlosenvereins in Ihrer Nähe finden Sie in den Sammlungen einiger anderer Internet-Sites. Über Diskussionsforen und Chats lernen Sie im Internet auch schnell Gehörlose kennen, von denen Sie noch vieles über ihr Leben erfahren können.
Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Spaß beim Stöbern, Lernen, Erfahrungen sammeln und Gebärden!
TSCHÜÜÜSS!
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